Caroline Rose
"Manchmal muss man sich ausdrücken, weil man sonst explodiert.", sagt die Songwriterin und Produzentin Caroline Rose über ihr aktuelles Album The Art of Forgetting, das ihr 2023 schlagartig international breite Aufmerksamkeit verschaffte, "...und ich hatte das Gefühl, ich würde explodieren."
Nach einer Reihe von herzzerreißenden Ereignissen hatte Rose keine Lust, ein Statement abzugeben geschweige denn ein neues Album zu machen. Es war eine Zeit der Kontemplation und Transformation, eine Zeit der Entschleunigung. Was dann geschah, betrachtet die Künstlerin als eine allmähliche Vereinigung von Wiederfindung und Wachstum. "Ich habe Songs so geschrieben, wie ich es als Kind getan habe. Es war mehr wie eine Therapie, ich setzte mich einfach auf mein Bett und schrieb über meine Gefühle. Es klingt so einfach, aber ich hatte mich wirklich davon entfernt." Es folgten Dutzende von Songs und eine Geschichte wurde klar. "Es geschah alles sehr organisch. Ich war nicht ehrgeizig. Es gab keine Schwierigkeiten, wie es bei den meisten meiner anderen Platten der Fall war. Diese Platte tauchte einfach auf und schien genau zu wissen, was sie sein sollte."
The Art of Forgetting ist eine entscheidende Veröffentlichung für Rose - eine Künstlerin, die sich mit ihrem Witz und ihrer satirischen Erzählweise einen Namen in der Indie-Musikszene gemacht hat. Es ist ein Album, das vor rohen, intensiven Emotionen wimmelt. Schichten von Gesangsarrangements, die von Balkan-beeinflussten Aufschreien bis hin zu gregorianischen Autotune-Chören reichen, akustische Instrumente, die wie ein glitching memory zerhackt und zerrieben werden und traumhafte Synthesizer schieben und ziehen, um eine enorm dynamische Klanglandschaft zu schaffen. Textlich enthält das Album eine bekenntnishafte Ehrlichkeit, wie wir sie von Roses früheren Werken nur flüchtig kennen. "Ich habe mich in der Vergangenheit davor gescheut, sehr offen zu sein, weil ich immer das Gefühl hatte, dass andere Künstler:innen diesen Weg bereits eingeschlagen haben und sehr gut darin sind. Ich bin ein Theaterkind, ich liebe das Drama. Mein Schreibstil lehnt sich an die Südstaaten-Gothics und die Südstaaten-Geschichtenerzähler:innen in meiner Familie an, die Übertreibungen schon immer mit großer Wirkung eingesetzt haben."