nand
Mehr Zeitgeist als nand geht eigentlich in den vergangenen Monate nicht, zumindest ist die Erfolgsgeschichte des jungen Würzburger Künstlers, Trompeters und Produzenten eine besonders steile. Seit etwas mehr als zwei Jahren bereichert Ferdinand Kirch, wie er bürgerlich heißt, die deutsche Indie-Pop-Landschaft mit seiner ganz eigenen Spielart aus Synth-Pop, Chanson und Elektrobeats. Die Songs sind mal durch und durch Pop-Musik, mal lustvoll und lasziv oder tiefsinnig und lyrisch. Stilistisch und textlich lotet der großgewachsene Mittzwanziger ein beeindruckendes Spektrum aus und bespielt gleich mehrere Genres. Und bleibt dennoch wiedererkennbar: Neben seiner Stimme und der Besonderheit seiner Texte, ist es vor allem sein virtuoses Trompetenspiel, das nand-Songs sofort als solche erkennen lässt. Umso mehr live, wo sich das Projekt als Symbiose aus zwei Musikern gibt, die perfekter nicht sein könnte. Sie haben eine Live-Show konzipiert, die neu ist. Eine, die Rave und klassisches Trompetenkonzert mit dem Anspruch einer modernen Pop-Show zu vereinen versteht. Ferdi und Felix (Künstlername lucidlavalamb) auf der Bühne bedeutet Séance, ist Trompeten-Impro, ist kuratierter Rave, hat Abgeh-Parts und Momente, die zu Tränen rühren. Kurz gesagt: Den beiden gelingt es auf musikalisch-magische Weise, die ganze Bandbreite der menschlichen Emotionen in ein Konzert zu transferieren. Zuletzt so geschehen bei der komplett ausverkauften Tour im Frühjahr – bald auch beim Golden Leaves!
Foto-Credit © Nils Lucas